7/11/2015

FREUNDESKREIS



Hallo ihr Lieben!
Es gibt häufig Momente in meinem Leben, in denen ich mich unglaublich einsam fühle. Ich sitze Zuhause, eigentlich schön zurecht gemacht und schaue zu, wie es draußen dunkel wird. Wieder einmal ist ein Tag vorbei gezogen, an dem ich die kostbare Zeit nicht genutzt habe. Ich denke an all die Menschen, die nun fröhlich gemeinsam irgendwo beisammen sitzen und reden und lachen. Ich frage mich immer wieder: Warum bin ich nicht ein Teil von ihnen? Warum kann ich nicht ein Teil von ihnen sein? Klar, ich habe auch Freunde, aber diesen Kreis, dieses gemütliche zusammen sein, das kenne ich kaum. Irgendwie ist irgendwann immer etwas an diesem Kreis zerbrochen und er war nicht mehr ganz. Oder jemand wurde aufgrund eines neuen Partners oder einer neuen Freundschaft, eines Wohnortwechsels nicht mehr akzeptiert. So ging es mir in den letzten zwei Kreisen. Also musste ich wieder ganz neu los ziehen und bei Null anfangen. Natürlich tut es weh, wenn auf einmal die beste Freundin eine neue beste Freundin hat oder du dem wichtigsten Freund auf einmal egal wirst, weil du ihn beruflich nicht weiter bringen kannst. Du nützt nichts mehr, wurdest aussortiert. An deinen Platz sind neue Menschen gezogen, aber du konntest diese leer gewordenen Stellen nicht neu besetzen. Irgendwie kam da keiner vorbei, der gepasst hätte.
Ich habe generell Schwierigkeiten, neue Freunde zu finden. Oft versuche ich dann alte Geschichten wieder aufzuleben, mich daran festzuhalten und fange bei neuen an, schnell mit den alten zu vergleichen. Warum fragt mich niemand, ob ich mitkommen möchte zu der Party oder ob wir uns einfach zu dritt, viert, fünft,... treffen wollen? Wenn überhaupt, dann treffe ich mich mit einem alleine und muss mir dauernd Geschichten anhören, was die anderen tolles mit ihren anderen/neuen Freunden erleben.
Vielleicht bin ich in dieser Hinsicht geschädigter oder sensibler als andere, aber es tut weh. Es tut weh, am Sonntag alleine durch die Schanze zu flanieren oder in den Gärten die Freundesgruppen grillen zu sehen. Und es tut auch weh, zu hören, dass man nicht mehr die beste Freundin ist, dass die anderen einfach keine Zeit haben oder was alleine machen wollen.
Ich hätte so gerne einen Kreis, ich wäre so gerne mal wieder dabei bei den Aktivitäten und schönen Stunden, die Freunde miteinander erleben. Ich möchte nicht immer nur die ehemalige sein, ich wünsche mir, gesehen zu werden und ein Teil des Konstrukts zu sein. Denn es macht verdammt unglücklich, allein zu sein und immer wieder allein gelassen zu werden.